Zusammensetzung
Derzeitige Mitglieder des Ausschusses
Der Ausschuss setzt sich aus sieben Personen zusammen, die aus dem Kreis ehemaliger Mitglieder des Gerichtshofs und des Gerichts der Europäischen Union, der Mitglieder der höchsten einzelstaatlichen Gerichte und der Juristen von anerkannt hervorragender Befähigung ausgewählt werden, von denen einer vom Europäischen Parlament vorgeschlagen wird.
Die Mitglieder des Ausschusses werden vom Rat auf Initiative des Präsidenten des Gerichtshofs für eine Dauer von vier Jahren ernannt.
Der Ausschuss setzt sich derzeit aus Herrn Allan Rosas (Vorsitzender des Ausschusses), Herrn Frank Clarke, Frau Julia Laffranque, Frau Maria Eugénia Martins de Nazaré Ribeiro, Frau Barbara Pořízková, Frau Silvana Sciarra und Herrn Vassilios Skouris (Mitglieder des Ausschusses) zusammen, die mit dem Beschluss (EU) 2021/2232 des Rates vom 14. Dezember 2021 zur Ernennung des in Artikel 255 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union vorgesehenen Ausschusses ernannt wurden. Die Amtszeit des Ausschusses in der derzeitigen Zusammensetzung läuft vom 1. März 2022 bis zum 28. Februar 2026.
[ Siehe auch die Zusammensetzung des Ausschusses seit 2010]
Allan Rosas
Geboren 1948; Promotion an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Turku (Finnland); Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Turku (1978-1981) und an der Åbo Akademi (Turku/Åbo) (1981-1996); Direktor des dort angesiedelten Instituts für Menschenrechte (1985-1995); Vertreter der finnischen Regierung als Mitglied bzw. Berater der finnischen Delegationen bei verschiedenen internationalen Konferenzen und Sitzungen, Mitglied und Sachverständiger in Rechtsausschüssen der Regierung und des Parlaments in Finnland sowie bei den Vereinten Nationen, der UNESCO, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und dem Europarat (1977-1995); Direktor und leitender Rechtsberater im Juristischen Dienst der Europäischen Kommission, zuständig für Außenbeziehungen (1995 2001); stellvertretender Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Kommission (2001-2002); Richter am Gerichtshof (2002-2019); Gastprofessor am Europakolleg, an der Universität Gent und an der Universität Helsinki sowie Senior Fellow an der Universität Turku; seit 2019 Mitglied des unabhängigen Ethikausschusses der Europäischen Kommission.
Frank Clarke
Geboren 1951; Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften am University College, Dublin (1972); Barrister-at-Law, King’s Inns, Dublin (1973); Junior Counsel (1973-1985); Senior Counsel (1985-2004); Professor, Kingʼs Inns (1978-1995); Präsident des Bar Council (1993-1995); Bencher of Kingʼs Inns (1995); Mitglied des Rates der International Bar Association (1997-2004), Mitvorsitzender des Forum for Barristers and Advocates (1998-2002); Vorsitzender des Rates von Kingʼs Inns (1999-2004); Richter am High Court (2004-2012); Vorsitzender der Referendum Commission des zweiten Referendums über den Vertrag von Lissabon (2009); Judge in Residence am Griffith College, Dublin (seit 2010); Honorarprofessor, Trinity College, Dublin (seit 2012); Honorarprofessor, University College, Cork (seit 2013); Griffith College Distinguished Fellowship Award (2017); Richter am Supreme Court (2012-2017); Chief Justice (2017-2021); Prokanzler der University of Dublin und Vorsitzender der Law Reform Commission (seit 2022); Mitglied des Ausschusses nach Artikel 255 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union seit März 2018.
Julia Laffranque
Geboren 1974; Studium der Rechtswissenschaften: Universität Hamburg (Deutschland), Universität Tartu (Estland); LL.M (Magistra legum), Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Deutschland), Postgraduiertenstudium: Universität Kiel (Deutschland), Europäisches Hochschulinstitut (Florenz, Italien); Promotion in Rechtswissenschaften, Universität Tartu (Estland); Expertin für Europarecht, Leiterin der Abteilung für Europarecht und Außenbeziehungen und Stellvertretende Generalsekretärin des Justizministeriums (Estland) (1996-2004); Abordnungen zum Juristischen Dienst der Europäischen Kommission, zu den Justizministerien Frankreichs und Schwedens, zum französischen Staatsrat und zum deutschen Bundesverwaltungsgericht; Dozentin und Assistenzprofessorin für Europarecht an verschiedenen Universitäten (1999-2010); Professorin für Europarecht an der Universität Tartu (2011-2016); seit 2016 Gastprofessorin; Richterin am Obersten Gerichtshof Estlands (2004-2011 und 2020); Mitglied des Ständigen Schiedshofs (2011-2016); Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (2011-2020); Stellvertretende Direktorin der Europäischen Rechtsakademie (ERA) (2021); Präsidentin der Internationalen Föderation für Europarecht (FIDE) (2010-2021), Präsidentin des Beirats Europäischer Richter des Europarats (CCJE) (2008-2010), Mitglied des Wissenschaftlichen Ausschusses der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA).
Maria Eugénia Martins De Nazaré Ribeiro
Geboren 1956; Studium der Rechtswissenschaften in Lissabon, Brüssel und Straßburg; Rechtsanwältin in Portugal (1982-1984) und in Brüssel (1984-1986); Forschungsaufenthalt am Institut für europäische Studien der Freien Universität Brüssel (1984-1985); Rechtsreferentin beim portugiesischen Richter am Gerichtshof Moitinho de Almeida (1986-2000), sodann beim Präsidenten des Gerichts erster Instanz Vesterdorf (2000-2003); Richterin am Gericht der Europäischen Union (2003-2016), Kammerpräsidentin (2007-2010 und 2013-2016); Vorsitzende des Ausschusses „Verfahrensordnung“ des Gerichts (2013-2016); Mitglied des Ausschusses nach Art. 255 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union seit März 2018.
Barbara Pořízková
Geboren 1968; Doktorin der Rechtswissenschaften, Masaryk-Universität, Brünn (2000); Juristin bei der Finanzdirektion Brünn im Bereich öffentliche Finanzen (1993-2001); Juristin für PricewaterhouseCoopers (2001-2006); Richterin am Obersten Verwaltungsgericht der Tschechischen Republik seit 2006 und Vizepräsidentin dieses Gerichts seit 2018, Mitglied der „Großen Kammer“ (seit 2013) und Präsidentin der „Neunten Kammer“ (seit 2014); Vertreterin des Obersten Verwaltungsgerichts der Tschechischen Republik in der Vereinigung der Staatsräte und der Obersten Verwaltungsgerichte der Europäischen Union (seit 2015); Richterhospitantin im französischen Staatsrat (2016); Mitglied des in Artikel 255 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union vorgesehenen Ausschusses (seit März 2022).
Silvana Sciarra
Geboren 1948; Studium an der Universität Bari; Harkness-Stipendiatin an der UCLA und der Harvard Law School (1974-1976); Lehrtätigkeit an der Universität Siena, Fulbright-Stipendiatin an der UCLA und Gastprofessorin an mehreren Universitäten (Warwick, Columbia Law School, Cambridge, Stockholm, Lund, UCL, LUISS Rom); Inhaberin des Lehrstuhls für Europäisches Arbeits- und Sozialrecht (1994-2003) am Europäischen Hochschulinstitut; Inhaberin des Lehrstuhls für Europäisches Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Florenz (1990-2014, freigestellt während ihrer Tätigkeit am Europäischen Hochschulinstitut); Doctor Honoris Causa in Rechtswissenschaften der Universität Stockholm (2006) und der Universität Hasselt (2012); Richterin am italienischen Verfassungsgericht, erste vom Parlament gewählte Frau (seit 2014); Trägerin des Großkreuzes des Verdienstordens der Italienischen Republik (2017) und des Hugo-Sinzheimer-Preises (2015); Mitglied des Europäischen Rechtsinstituts; Mitglied des in Artikel 255 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union vorgesehenen Ausschusses (seit März 2022).
Vassilios Skouris
Geboren 1948; Hochschulabschluss in Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin (1970), Doktor der Rechtswissenschaften der Universität Hamburg (1973); Assistent und Dozent am Lehrstuhl für Zivilprozess- und allgemeines Prozessrecht der Universität Hamburg (1972-1977); Professor für Verwaltungsrecht an der Demokrit-Universität Thrakien (1977-1980); Professor für Öffentliches Recht an der Universität Bielefeld (1980-1982); Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht an der Aristoteles-Universität Thessaloniki (1982-2015); Richter am Gerichtshof der Europäischen Union (1999-2015) und dessen Präsident (2003-2015); Affiliate Professor an der Bucerius Law School in Hamburg (seit 2016); korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen; Ehrenmitglied der Honorable Society of Lincoln’s Inn; Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Ethikkommission der FIFA; Mitglied des in Artikel 255 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union vorgesehenen Ausschusses (seit März 2022).